Kaufvertrag zwischen Johann Georg Rohe und den Gnädige Herrschaften von Sturmfeder vom 18. Febr. 1746

Gnädige Herrschaft von

Sturmfeder

urkunden gegen

Johann Georg Rohe (auch Hans Jerg Rohe)

bisherigen Müller zu Einöden

Die sogenannte Rüfflens-Mühle oben im Thal unterhalb Reichenberg an der Landstraßen gelegen mit allen dazugehörigen Gebäuden, Gütern, Recht und Gerechtigkeiten auch Beschwerden, wie solche den bisherigen Müller Balthasar Kößlin (: denen solche der gnädigen Herrschaft nach dero darzuhabenden Losungsgerechtigkeit muß gelöst werden :) innegehabt, besessen, genützt und genossen hat samt derer darbei befindlichen Mühl: Handwerks-Zeug, Mühl- und anderen Steinen, Bom- und Brenn-Holtz, Bretter, Thiel (?) und Rahmschenkel (?), ingleichen zehen Stuck Stein ........ und umb? 5000 fl

sage Fünf Tausend Gulden dergestalten zu bezahlen, dass davon gleich baar und bey Aushändigung dieses Kauf-Briefes –  500 fl

sodann auf Ostern laufenden 1746tn Jahres an die Ihm anzuweisende ----------                500 fl,-

hingegen die übrigen                                                                                                            4 000 fl

in Abfertigung des vorig Müllers Balthasar Kößlin auch die übrigen Beltzischen Erbs-Interessenten, und zu Ersetzung derjenigen, so unser Vogt Strasheim zu deren letzteren Befriedigung auf die helftige Mühle bereits vorhin darge......, nach der Ihnen, Käufer Rohe, darüber auch zugefertigten besonderen Anweisung und Consignation gegen jedesmalige Quittung zu entrichten hat. Und war dieser zu Recht beständige Kauf-Contract also mit Unserer zu Ende unterzogenen guten Vorwissen, vorherig reifen Überlegung, und daruf erfolgten Genehmigung, auch Kraft dieser hiemit darbeyenden Ratification abgeredet, abgehandelt, und Erst-verbindlich geschlossen worden.

Also wird Ihnen, Käufer Rohe, dessen Erben, Erbnehmern und Nachkommen, auch hiemit die wahre, vollkommene Rechts- beständige .........., Besitz- und Eigenthum der erkauften Mühle und Zugehörden von uns dergestalten abgetreten, eingeräumt und übergehen, dass für jeder damit gleich mit anderem seinem Eygenthum zu schalten und zu walten gut Fug, Macht und erlangtes Recht haben solle, ohngehindert unser – oder deren unserigen dagegen zu besorgen habender geringster Ein- oder Widerrede, jedoch dergestalten, dass Er damit zum Nachtheil der daraus bey allen und jede sich durch Kauf oder Tausch, absonderlich wenn solche in frembde Hände veräußert werden sollte, zutragenden Veränderungs-Fällen haftenden Herrschaftlichen Losungsgerechtigkeits-Erlaß, welchen Wir uns, unser Erben und Nachkommen hiemit in aller Wege aus Arth und Weise, Eine solche vormals daraus gehaftet hat Vorbehalte haben wollte, nichts unternehmen – zu dem Ende solche nicht in Zerfall, Abgang oder Abnahme kommen lassen, ......... ohne Herrschaftliches Vorwissen, Einwilligung und Genehmigung solcher gantz – und noch weniger zum Theil oder Stück-Weise veräußern, verkaufen, versetzen, oder sonst eine schädliche Zertheilung oder Abänderung damit vornehmen, oder dergleichen geschehen lassen solle.

Das allen zu mehreren Uhrkund und Bekräftigung dann von gegenwärtigen Kauf-Briefe zwey gleichlautende Exemplaire mit beiderseitigen respective Unterschriften, Insignaten und Petschaft ausgefertigt, und jedem Theil eines zugestellt worden.

 

Mannheim, den 18 (?) Febr. 1746

Friederica Ernestina 

De Sturmfeder

Comtesse de Lowertz

Werte – Wittib

Frantz Georg von Sturmfeder

 

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Kaufvertrag Seite 1

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Kaufvertrag Seite 2

Seite 2

Kaufvertrag Seite 3

Seite 3

Kaufvertrag Seite 4

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Zu Johann Georg Rohe konnte bisher eine Quelle in der Literatur gefunden werden:

Quelle: Fritz, G.; Glock, H.; Wannenwetsch, W.: Die Mühlen im Rems-Murr-Kreis. - Remshalden-Buoch : Hennecke. - (Mühlenatlas Baden-Württemberg;  Band 2: Darstellung und Katalog), 1996

6922-014 Obere Mühle in Einöd (Gem. Aspach) (K3)

Erstnennung: 1361 verkauft Elsbeth von Rechberg "die müln zu Einöth" an das Kloster Steinheim, nach bisheriger, nicht weiter begründeter Annahme die obere Mühle in Einöd. 1528 zinst der Inhaber der oberen Mühle 100 Eier und 4 Sommerhühner.

Kurzbeschreibung: 1838: Mahlmühle an li. vom Rohr bzw. Wüstenbach abgezweigten Mühlkanal, 1 Wr. Besitzer: David Schefler. 1908 Sägmühle, Getreidemühle, Futterschneide, Molkerei, 3 PS, Betrieb mit Sammelweiher. T 82 (BK) = T 14 (Marbach)

Heutiger Bestand: 1992: Heute Sägewerk Braun, das unterhalb des alten Anwesens liegt. Dieses ist völlig abgerissen und durch neuen Wohnhausbau ersetzt. Von altem Gebäude Mühlrad-Wappen in neues Haus eingemauert, außerdem in altem Gewölbekeller ein ehemals außen befindlicher Stein  vermauert: "17.35 / . H. I. R. A. C. R." =(Hans Jerg Rohe, Anna Catharina Rohe)

Stein mit Mühlrad

Mühlrad Wappen

Stein mit Initialen

Stein mit Initialen

Lageplan obere Mühle von 1883

Lageplan obere Mühle in Einöd von 1883

 

 

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